Montag, 8. Juli 2013

Ungewollte Komik am Zürifäscht

Heute Morgen fühlte sich der überfüllte Zug menschenleer an. Vermutlich für alle, die am Wochenende in Zürich waren. Das Zürifäscht hatte dieses Jahr so viele Besucher wie noch nie. Und wo viele Leute sind, entstehen bekanntlich auch so einige Situationen zum Schmunzeln. Komisch sind vor allem die, die gar nicht so gemeint sind.


Freitagnachmittag, Buslinie 33: Überfüllte Strassen und Busse sind bei grossen Anlässen normal. Kein Wunder also, dass der Bus am Freitagnachmittag zum Bersten voll ist und etwa eine Dreiviertelstunde braucht für die sonst fünfzehnminütige Strecke. Irgendwann wird er dann wegen Verspätung vorzeitig gewendet und die Passagiere gebeten, umzusteigen. In einen Ersatzbus, der genau eine Minute später genau ab der gleichen Station die genau gleiche Strecke weiterfahren würde. Die Frage, weshalb nicht einfach der leere Ersatzbus zurückfahren konnte, bleibt ungeklärt.  
Freitagnacht, Riesenrad: Es tut gut, den Menschenmassen für wenigstens ein paar Minuten zu entkommen. Genau als wir ganz oben sind, bleibt das Riesenrad stehen. Neben uns zum Anfassen nah das gigantisch wirkende Ziffernblatt des Fraumünsters. Unter uns ein Meer aus bewegten Lichtern. Nur das junges Touristenpärchen, welches sich mit uns die Gondel teilt, scheint die Aussicht kaltzulassen. Sie sehen sich auf ihrem Smartphone Fotos vom Feuerwerk an. 
Samstagabend, 22.30 Uhr, 200 Meter vom Seeufer entfernt: In der Hoffnung, ein paar Funken vom Highlight des Zürifästs mitzukriegen, hatten wir uns vom Stadelhofen Richtung Chinawiese gekämpft. Gerade noch rechtzeitig schaffen wir es, uns irgendwo zwischen die Leute zu quetschen. Ans Seeufer zu kommen ist um diese Zeit unmöglich. Doch das Feuerwerk sehen wir auch vom Menschenmeer aus. Was man ebenfalls sieht, sind Handys, die hochgehalten werden und das Feuerwerk anblitzen… Doch egal wie viele Leute mir auf den Füssen stehen und egal wie schlecht deren Fotos werden: das Feuerwerk bleibt ein Höhepunkt. Es geht dabei nicht nur um den leuchtenden Glitzer am Himmel. Es ist alles zusammen, was es ausmacht: Die klassische Musik gehört dazu genauso wie der Jugendliche, der über einen Baum flucht, weil der ihm die Sicht versperrt („Scheiss Züri, überall Bäum!“). 
Samstagnacht, spät, irgendwo auf einem Müürli: Der Boden ist bedeckt mit zerdrückten Bierdosen, im Hintergrund läuft „Good Feeling“ von Flo Rida …. Wir stossen an mit dem obligatorischen süssen Drink in den langen, farbigen Bechern. Ein paar betrunkene Passanten lallen uns an. Irgendwie ist man dann doch froh, dass man mit diesem Publikum nicht auch noch zugfahren muss.

Schön war’s, aber auch ein bisschen anstrengend. Ich für meinen Teil freue mich aber schon aufs nächste Mal… irgendwie.

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